Endlich in Hanoi. Gegen Mittag bin ich in der Hauptstadt Vietnams angekommen. Knapp eine Stunde dauert der Flug von Da Nang nach Hanoi. Eine gute Wahl. Laut meinem Reiseführer würde eine Busfahrt rund 14 Stunden in Anspruch nehmen.
In Ermangelung eines Frühstücks sollte ein frühes Mittagessen den Magen füllen. Eine freundliche Mitarbeiterin der Rising Dragon Villa empfahl das “BBQ Noodles”, das nur ein paar Straßen weiter war. In Sachen Orientierung bin ich selten orientierungslos, also war auch der Platz an dem angeblich das Restaurant sein sollte schnell gefunden. Doch weit und breit kein Restaurant mit dem Namen “BBQ Noodles”. Statt dessen ein Geschäft mit Musikinstrumente nach dem anderen.
Als Frau weiß man sich ja schnell zu helfen und spricht einfach Menschen an und fragt nach dem Weg. Mein Hauptproblem: In den Straßen der Altstadt von Hanoi spricht fast kein Mensch Englisch. Also versuchte ich mit Händen und Füßen mein Glück. Ich wusste, ich bin am richtigen Ort, wurde allerdings in alle möglichen Himmelsrichtungen geschickt. Ein Déjà-vu, oder Palermo ich hör dir trapsen. Als ich 2011 Freunde auf Sizilien besuchen wollte, bin ich auch einmal um den gesamten Busbahnhof von Palermo geschickt worden, auf der Suche nach dem richtigen Bus. Also war Ausdauer gefragt und die richtige Taktik.
Zunächst probierte ich es in Geschäften, die einen englischen Namen hatten. Fehlanzeige, auch hier war Englisch Mangelware. Da in der Altstadt auch einige Hotels sind, versuchte ich dort mein Glück. Im ersten Hotel hatte man keine Ahnung und war versucht mich erneut um den Block zu schicken. Im zweiten wussten die Damen, dass ich die Straße hoch und dann links musste. Die Hausnummer sei die 1. Das Gute hier in Hanoi ist, dass die meisten Geschäfte sowohl den Straßennamen als auch die Hausnummer auf die Markisen drucken lassen. Das sorgt für mehr Orientierung.
Die Hausnummer 1 war schnell gefunden. Allerdings hatte das Restaurant nichts mit einem Restaurant im westlichen Sinne gemeinsam und auch der Name stimmte nicht.
Skeptisch, ob ich wirklich am richtigen Ort bin, sollte ein nahe liegendes Reisebüro klären. Dass in Reisebüros Englisch gesprochen wird, lag für mich nahe. Ja, das wäre schon das richtige Restaurant und es gäbe dort ausgezeichnetes BBQ mit Reisnudeln.
Inzwischen ziemlich hungrig und durstig betrat ich also das vietnamesische Lokal. Sogleich wurde ich an einen Tisch gesetzt und etliche Schälchen mit Essen vor mir aufgebaut.
Bún Cha nennt sich das Gericht und schmeckte mit frischem Salat überraschenderweise ausgezeichnet.
Im Internet habe ich eine gute Seite zum Thema “Vietnamesisches Streetfood” gefunden. Es gibt auch eine Rezeptseite. Mehr unter: http://vietnam.asiastreetfood.com
Und das wichtigste zum Schluss: Allen Müttern und besonders meiner “Alles Liebe zum Muttertag”.