Da ich mir unbedingt die Ebene der Tonkrüge ansehen wollte, machte ich mich schlau, wie ich am Besten dort hin komme. Das Reisebüro um die Ecke hatte einen Overnight Bus für knapp 15 Euro nach Phonsavan im Angebot. Da Laos Airline die Strecke Xieng Khouang (sprich Phonsavan) – Vientiane bediente und der Flug bezahlbar war, entschied ich mich die Tour zu machen.
Ein Tuk Tuk holte mich zur verabredeten Zeit ab und brachte mich prompt an den falschen Busbahnhof, wie sich herausstellen sollte. Mit 25 kg auf Brust und Rücken verteilt musste ich zum Glück nur eine Straße überqueren. (Mein 4-Rollen-Rimowa-Koffer fristete zu Hause im Keller sein Dasein)
Zwei Busse standen bereit. Nach Hanoi oder Vingh sollte es gehen. Ich wollte Richtung Phonsavan.
Den Sleepers Bus sollte ich mir mit Vietnamesen teilen, die alle nach Vingh wollten. Der Rest der westlichen Backpacker-Truppe fuhr mit Modern Talking im Soundgepäck in die vietnamesische Hauptstadt. Eine kurvenreiche Straße und ein Ungewitter begleiteten uns.
Gegen 1:45 Uhr morgens gingen die Lichter an und es fiel das Stichwort Phonsavan. Sprich schnell alle Sachen zusammen packen und aussteigen. Hier wäre das Hotel Phonsavan. Heiliger Bimbam, da wollte ich doch nicht hin. Ohmmmm…Nur die Ruhe bewahren.
Kein Mensch in dem gesamten Bus sprach außer mir Englisch und meine Kenntnisse in Laotisch und Vietnamesisch beschränken sich auf Guten Tag, Tschüss, Danke.
Nice Guesthouse? Die Straße hoch, so waren die Handzeichen zu deuten. Ok.
Und plötzlich fand ich mich allein mit meinem Reisegepäck mitten auf einer Kreuzung in einem ausgestorbenen Städtchen wieder. Meine absolute Traumvorstellung und mehr als unheimlich. Fast von einem Auto übersehen schulterte ich schnell alle meine Habseligkeiten und stapfte ich die Straße hoch. Selber Mut machen lautete die Parole. Mit schönen Gedanken – ja da war auch wieder das Weihnachtslied auf meinem iPhone zu hören – versuchte ich mich mit Humor durchzuschlagen. Zur Not würde ich eben draußen übernachten und meinen Schlafplatz mit einem Hund voller Flöhe teilen. Soviel Abenteuer hatte ich auch nicht von meiner Reise erwartet.
Als zufällig eine junge Frau mit Roller auf ein nahegelegenes Grundstück einbog nutze ich die Gelegenheit und fragte nach dem Weg. Auto und linke Straßenseite – soviel verstand ich. Also wieder Retour. Bingo. Tatsächlich, da war meine Bleibe für die nächsten zwei Nächte. Kurz geklopft und wenig später fand ich mich in einen spartanischen jedoch sauberen Zimmer wieder. Glück gehabt! Noch schnell ein Moskito erschlagen, Ohrstöpsel rein und versuchen ein wenig Schlaf zu bekommen.