Das Thema Krieg in Indochina wollte ich bewusst aus meinem Urlaub ausschließen. War früher die Angst groß der Kommunismus könnte die heile demokratische Welt gefährden so ist es heute oft ein Kampf um Ressourcen, den Terror oder extremistische Strömungen.
Spätestens in Phonsavan kam ich nicht drum herum. Das fing quasi vor meiner Zimmertür an. Kriegszeug fand sich schon im Eingangsbereich meines Guesthouses. Was mir um 2 Uhr morgens, als ich hundemüde eincheckte, nicht aufgefallen war.
Spätestens auf den Jar Sites, sprich bei den Tonkrugfeldern, wenn du sehr eindringlich gebeten wirst auf gar keinen Fall den Weg zu verlassen, ist der Krieg da. Und die Bombenkrater auf den Feldern sind stumme Zeitzeugen.
Die Luft vibriert nur so und du hörst die Flieger über das Land sausen, wie sie Bomben abwerfen, die kurze Zeit explodieren oder eben auch nicht. Vielleicht habe ich auch nur Szenen aus Platoon, Good Morning Vietnam, Rambo II oder Forest Gump im Kopf und mein Hirn spielt mir einen Streich. Trotzdem habe ich Gänsehaut.
Xieng Khouang in Laos war einer der Hauptkriegsschauplätze eines Krieges, den die USA offiziell gar nicht führten. Erst 1970 – sechs Jahre nach Kriegsbeginn – gab die USA zu, Krieg in Indochina zu führen.
Schon kurios, dass eine Großmacht wie die USA Krieg gegen eine bettelarme Bevölkerung führte, die überwiegend aus Bauern bestand und den Buddhismus zur Religion hat.
Tonnenweise wurden hier Bomben abgeworfen von denen rund 30 Prozent nicht explodiert sind. Bombies werden die Blindgänger hier fast liebevoll genannt.
Die Gefahr für die Bevölkerung ist nach wie vor da. Ein Großteil der Laoten sind immer noch Bauern, die beim Anbau von Feldfrüchten stets auch um ihr Leben bangen müssen, weil sie nie wissen, ob sie nicht eine Explosion auslösen. Und das Bomben selbst nach mehr als 60 Jahren noch voll funktionsfähig sind, weiß ich spätestens seit dem Bombenfund 2012 knapp 300 m von meiner Haustür entfernt.