Wenn die Götteranbetung fliegen lernt – oder Drachen steigen zu lassen. Hier auf Bali gehört Drachen steigen zu lassen zur Lebensphilosophie und sie sind die Glücksbringer der hinduistisch geprägten Inselbevölkerung.
Am Strand von Sanur flogen sie heute wieder, wie eigentlich fast jeden Tag, die riesigen Ungetüme und schlugen sich wacker im Wind, während die Balinesen dem Spektakel zuschauten.
Heute ist Tag 2 meiner Balireise. Nachdem ich sehr früh am Morgen dem Naturschauspiel des längsten Blutmondes in diesem Jahrhundert zuschaute, brauchte ich noch eine Extraportion Schlaf. Kurz vor Mittag traf ich dann auch am Pool ein und war froh einen schattigen Liegeplatz vorzufinden. Die anderen Gäste bevorzugten die sonnigen Plätze – was man ihnen leider auch ansah. So manch ein Sonnenschutzfaktor tat sein Bestes das Schlimmste zu verhindern was nicht immer gelang.
Ich mag es meine Umgebung zu Fuss zu erkunden und muss nicht von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit hetzen. Trotzdem hatte ich einen Plan und wollte zum Genius Café für ein spätes Mittagessen. Gesagt, getan. Das Genius Café ist ein Co-Working Space und verspricht gesundes Essen.
Den restlichen Nachmittag verbrachte ich damit, am Strand entlang zu laufen und meine ersten kleinen Souvenirs zu kaufen während ich dabei meine Verhandlungskünste auf die Probe stellte. Der gemeine balinesiche Verkäufer geht nach dem Prinzip vor “Du willst eine Sache kaufen, ich verkaufe Dir mindestens zwei zu einem guten Preis”. Natürlich wollen alle mit Dir ein Geschäft machen. “Hello madam”, “I’ll make you a good price” hört man überall. Und dann gibt’s da noch die sogenannten Bluetaxis, die einen gerne überall hinnehmen, auch wenn man nur die Strasse überqueren will.